Bürgerentscheid für Rheinauenwald

  01. September 2025 Aktuelles

Die Initiative zum Erhalt des Diersheimer Rheinauenwaldes hat für ihr Bürgerbegehren 1.848 Unterschriften gesammelt. Das sind drei Mal so viel wie für einen Bürgerentscheid nötig wären. Der Anlass ist eine geplante Kieswerk-Erweiterung, die eine Abholzung vorsieht.

Die Rheinauenwälder unterstützen in der Region den Klimaschutz und den Erhalt der Artenvielfalt. Außerdem wird die Fläche zur Naherholung genutzt. Für den Kiesabbau sollen in Rheinau nun weitere 23 Hektar Wald gerodet werden. Um das zu verhindern, haben das Zukunftsforum Natur & Umwelt sowie weitere Bürger*innen ein Bürgerbegehren gestartet.

Kiesabbau: Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Gemeindefinanzen

Die Initiative richtet sich zwar nicht generell gegen den Kiesabbau, jedoch werden dadurch auch der Wasserhaushalt und die Böden nachhaltig verändert. Der Kiessee Diersheim entstand 1962, damals noch mit direkter Verbindung zum Rhein. Inzwischen ist der See etwa 35 Hektar groß. Die Politik verweist immer wieder auf die Kiespacht, die für die Gemeindefinanzen wichtig sei. Die Initiative hält den Anteil am Haushalt hingegen für weniger relevant. Wenn im Rheinwald nicht mehr gefällt wird, könne noch bis 2031 Kies abgebaut und bis dahin eine alternative Einnahmequelle erschlossen werden. Die Abwägung zwischen Naturschutz und Einnahmen für die Gemeinde treffen nun die Einwohner*innen.

Die Fragestellung für das Bürgerbegehren

Sind sie dagegen, dass die Stadt Rheinau in Diersheim Flächen des Rheinwaldes verpachtet, die zum Zwecke des Abbaus von Kies und Sand gerodet werden?

Die Verwaltung und der Gemeinderat prüfen derzeit noch die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens. Gibt es keine Beanstandung müsste innerhalb von vier Monaten ein Bürgerentscheid durchgeführt werden. Die Bürgerinitiative hat aber signalisiert, dass sie einer Fristverlängerung zustimmen würde, damit die Abstimmung zusammen mit der Landtagswahl im März 2026 stattfinden kann. Wenn eine Mehrheit die Forderung unterstützt und diese mindestens 20 Prozent aller Stimmberechtigten entspricht, wird der vom Gemeinderat gefasste Beschluss zur Erweiterung der Diersheimer Kiesabbaufläche gekippt. Das Ergebnis des Bürgerentscheides ersetzt dann den Gemeinderatsbeschluss.

 

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